William Cuthbertson

Presse 2023

William%20Cuthbertson%20tritt%20bei%20Sound23%20auf%20im%20Elztalmuseum

William Cuthbertson tritt bei Sound23 auf im Elztalmuseum

″Jetzt ist der Saal gleich voll″, kommentierte an der Kasse eine Mitarbeiterin des Elztalmuseums um Viertel vor Elf – und tatsächlich war der schöne Barocksaal für dieses erste Konzert ohne Abstandsregeln der Pandemie sehr gut gefüllt und das Publikum in freudiger Erwartung auf das Klavierkonzert mit dem in Waldkirch lebenden, in England geborenen William Cuthbertson.
Museumschefin Angela Witt-Meral und Wolfgang Brommer von der Waldkircher Orgelstiftung – jene war mit Kuratorin Ina Gutsch hauptverantwortlich für das neue Festival ″Sound 23″ – begrüßten die Gäste und freuten sich über den Zuspruch. ″Waldkirch klingt gut″, so Brommer, und habe mehr als 1000 Jahre Musikgeschichte, die älteste städtische Musikschule Deutschlands, bald 225 Jahre Orgelbau, zahllose Orchester und Chöre. Die Faszination der Klänge soll nun in acht Konzerten mit 18 Künstlern aus zehn Nationen spürbar werden.
William Cuthbertson hatte ein hoffnungsvolles, Energie und Freude transportieren des Programm vorbereitet. Es begann mit der Sonate B-Dur KV. 570 von Wolfgang Amadeus Mozart, einem, wie Cuthbertson zuvor anmerkte, verblüffendes Stück mit überraschenden Details. Mal perlten die Töne wie Tropfen, mal formten sie sich zu zusammenhängenden Melodien. Kreativ und kraftvoll dann die Fantasiestücke von Robert Schumann mit Melodien von heiter bis gewittrig – so wie das Wetter vor dem Museum. In einer schier unfassbaren Geschwindigkeit sausten Cuthbertsons Finger dann bei Chopins Tarantella op. 43 über die Tasten. Die Polonaise A-Dur op. 40 Nr. 1, ebenfalls Chopin, kennen auch Cineasten, aus dem Polanski-Film ″Der Pianist″. Für Polen ist sie eine Hymne: Es war das letzte Stück, das vor der deutschen Invasion 1939 im Radio erklang und das erste danach. Getragener, nachdenklicher dagegen Beethovens Sonate As-Dur op. 110.
Das begeisterte Publikum ließ Cuthbertson auch danach noch nicht gehen. Mit der Chopin-Etüde Ges-Dur op. 10 Nr. 5 (″Schwarze Tasten″) und der Bach-Kantate ″Jesu, bleibet meine Freude″ entließ er die Gäste in den sonniger gewordenen Sonntag.
Badische Zeitung, Sylvia Sredniawa 28. März 2023